Buchbinder (Beruf) – Die Aufgaben und die Arbeitsweise heute

Bücher sind auch in der Zeit elektronischer Medien nach wie vor beliebt. Jedes Jahr erscheinen etwa 100.000 Neuvorstellungen. Das bedeutet für die Buchbinder, die es schon seit einigen Jahrhunderten gibt, ein hohes Arbeitspensum. In diesem Beruf werden bedruckte Papierseiten in Form gebracht, um es auf eine angenehme Art lesbar zu machen. Dazu gehören Werke aus der Literatur, Prospekte, Formulare, Fahrpläne und Zeitschriften. Etwas über 22.000 Buchbinder sind derzeit in Deutschland beschäftigt. Der Beruf durchlief mit den Jahrzehnten starke Wandlungen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein bestand der Beruf des Buchbinders aus reiner Handarbeit. Mittlerweile werden die meisten Aufgaben von modernen Maschinen ausgeführt. Aus diesem Grund fordern Ausbildungsbetriebe von ihren Auszubildenden Interesse und Verständnis für Technik und Mechatronik. Voraussetzungen sind auch Geschicklichkeit, Sorgfalt und auch die Bereitwilligkeit für die Arbeit am Wochenende oder zu nicht konstanten Zeiten. Die Ausbildung dauert 3 Jahre und erfolgt in Druckindustrie- und Handwerksbetrieben. Seit Sommer 2011 wird der Buchbinder als Medientechnologe Druckverarbeitung bezeichnet.

Die Tätigkeiten eines Buchbinders

Der Buchbinder bezeichnet einen Beruf und die dazugehörige Berufsausbildung. Diese Handwerker bringen Bücher mit speziellem Buchbinderbedarf in die gewünschte Form und stellen Einbände her. Somit übernehmen Buchbinder die Abschlussarbeiten bei der Herstellung von Büchern, sobald die Redaktion, der Buchsatz, das Layout und der Druck erledigt sind. Sie stellen also die äußere Hülle für die Buchseiten her. Dazu gehören alle Arbeitsschritte von der Sortierung sowie Zusammensetzen aller Lagen bis zur kreativen Gestaltung.

Auch können Buchbinder bereits bestehende Einbände verändern, zum Beispiel, wenn ein Buch repariert werden oder es ein einheitliches Aussehen bekommen soll, weil es Teil einer Bibliothekssammlung ist. Das wird gern bei historischen Büchern, beispielsweise aus dem Barock, vorgenommen.

Bucheinbände sind bereits sehr alt und man stellte sie schon lange her, doch der Buchbinder kam erst im Spätmittelalter als Beruf auf. Es war viele Jahrhunderte ein reines Handwerk, doch während des 19. Jahrhunderts setzte sich die Großproduktion mit Maschinen durch, da der Verlegereinband Einzug erhielt.

Die Ausbildung

Heute unterteilt sich der Ausbildungsberuf des Buchbinders in 3 Fachgebiete. Dominierend ist die industrielle Fertigung, also gibt es deutlich mehr Buchbinder, die in der maschinellen Serienfertigung tätig sind, als diejenigen, die noch immer Bücher im Vollhandwerk produzieren.

Es gibt in Deutschland die Ausbildungsfachrichtungen Buchfertigung in Serie, Druckweiterverarbeitung in Serie und Einzel-/Sonderfertigung.

Nach der Berufsausbildung ist eine Meisterausbildung oder eine Weiterbildung im Restaurationsgewerbe möglich.

Die Berufsausbildung dauert 3 Jahre und der theoretische Unterricht findet in der Berufsschule statt. Dieser erfolgt entweder wöchentlich oder im Blockunterricht.

Für diesen Ausbildungsberuf genügt der Hauptschulabschluss, doch die Mehrzahl der Bewerber verfügt über die mittlere Reife.

Buchbinder, welche eine Weiterqualifizierung in professioneller Gestaltung anstreben, können eine Weiterbildung im gestalterischen Handwerk absolvieren.

Neuausrichtung des Berufes Buchbinder

2009 gab es Überlegungen für eine Neuausrichtung dieses Ausbildungsberufes. Der Buchbinder sollte mithilfe einer modernen Berufsbezeichnung wieder attraktiver werden. Ein anderer Grund war, das vor allem Industriebetriebe, welche Auszubildenden die Buchfertigung in Serie oder die Druckweiterverarbeitung in Serie lehrten, einen separaten Ausbildungsberuf für notwendig hielten. 2010 erfolgte daher eine Aktualisierung der Ausbildungsinhalte für den Buchbinderberuf. Das bisherige Berufsbild wurde beibehalten, aber es ist nur noch die Handwerksordnung zuständig. Industriebetriebe bilden den neuen Beruf namens Medientechnologe Druckverarbeitung aus, dem es seit August 2011 gibt.

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